Junioren Bundestrainer Mitja Zastrow hat 15 Sportler-/innen zum ersten Kraftlehrgang vom 27.09. bis 30.09. nach Heidelberg eingeladen. Unterstützt wurde er dabei von der Krafttrainerin der OSP Metropolregion Rhein-Neckar Mareike Rittweg und von Jan Patzke vom Bundesverband Deutscher Gewichtheber.
Bei diesem Lehrgang wurden zwei elementare Techniken vermittelt mit der Tiefkniebeuge und dem Umsetzen. Besonderer Wert wurde dabei auf die saubere Ausführung der Bewegungen gelegt und nicht das Bewegen hoher Lasten. Ergänzend wurden mehrere Einheiten im Wasser absolviert.
DSV hatte „Das Kraftkonzept 2016“ im April 2017 veröffentlicht, Untertitel: „Key-Points des Konzeptes – wissenschaftliche Begründungen für praktische Handlungsanweisungen“.
In dem Konzept, das vom Team um Henning Lambertz erarbeitet wurde, geht es um Erkenntnisse und die Umsetzung eines gezielten Muskelaufbau- und Maximalkrafttrainings – um Sportverletzungen und Überlastungsschäden zu vermeiden bzw. zu verringern, aber auch, um diese erworbene Kraft ins Wasser zu bringen – und schneller zu schwimmen.
Die Key-Points gehen an das Thema sehr wissenschaftlich heran, praktische Beispiele werden aber genannt, als Grundübungen werden Kniebeugen und Bankdrücken aufgeführt, aber auch das Training mit erhöhten Widerständen im Wassern (Fallschirm, Schwimmpropeller).
In der Vergangenheit gab es immer wieder Stimmen gegen zu viele Muskeln bei Schwimmern, Olympiasiegerin Britta Steffen äußerte sich dazu gegenüber bild.de in der damaligen Diskussion über Lambertz Aussage über die seiner Meinung nach “zu dünnen Schwimmerinnen”: “Jeder muss so trainieren, dass er seine Stärken ausspielen kann. Ich war am schnellsten, als ich schlank und durchtrainiert war. Als ich bei der WM 2011 zu muskellastig an den Start ging, schwamm ich schlecht, weil es zu Lasten meiner Ausdauer ging.”
Deutsche Spitzenschwimmer wie Marco Koch oder Yannick Lebherz stellen sich hinter das neue Konzept, wobei Marco Koch und sein Trainer Alexander Kreisel auch einräumten, dass es einige Zeit brauchen würde, bis die Erfolge sichtbar wären und die neuen “Muskelberge” für Marco anfangs ein Problem gewesen seien im Hinblick auf seine Gleitfähigkeit im Wasser.
Das beschriebene Kraftkonzept gehört zur Trainingssteuerung – diese Konzept muss von den Kaderathleten und an den Bundesstützpunkten verpflichtend umgesetzt werden. “Bei den Umfängen im Wasser haben wir in den letzten Jahren aufgeholt, aber im Kraftbereich müssen wir etwas tun. Das Grundniveau ist in allen Disziplinen zu schwach”, sagte der Bundestrainer zu sport.de.
Ergänzend soll es zweimal im jahr eine Kraftüberprüfung geben, Lambertz weiter: “Und wer da zum Beispiel zweimal nur zwei Klimmzüge macht, obwohl er fünf schaffen soll, dem wird dann jegliche Förderung durch den DSV gestrichen”.
Auch die A- und B-Kaderathleten haben bereits Lehrgänge absolviert:
Lambertz: “Zwei Klimmzüge sind nicht genug”. Neues DSV Kraftkonzept.