Weltrekord: Zhang Lin (CHN) – 7:32,12 (2009)
Junioren-Weltrekord: Mack Horton (AUS) – 7:45,67 (2013)
Olympiasieger 2020: Bobby Finke (USA) – 7:41,87
Weltmeister 2019: Gregorio Paltrinieri (ITA) – 7:39,27
In der ersten olympischen Ausgabe des 800-Meter-Laufs der Männer zog Bobby Finke in Tokio auf den letzten 25 Metern am Feld vorbei, schwamm vom fünften auf den ersten Platz und gewann die Goldmedaille. Auf den letzten 50 Metern schwamm Finke eine Zeit von 26,39 (im 1500er-Rennen war er mit 25,78 sogar noch schneller) und verbesserte mit 7:41,87 seinen eigenen amerikanischen Rekord und rückte auf Platz 13 der ewigen Bestenliste vor.
Neben Finke gibt es in Budapest aber durchaus noch andere Favoriten. In dieser Saison schwamm er in 7:43,42 die drittschnellste Zeit. Hinzu kommt, dass sechs Männer im Feld in Budapest schnellere Bestzeiten als er haben. Finke ist immer noch in der Lage, eine Medaille zu gewinnen, aber er wird es mit einem Feld zu tun haben, das seine Strategie kennt und sich darauf einstellen und ihm das Leben so schwer wie möglich machen wird.
In Tokio war Lukas Märtens über 800 m Freistil nicht am Start. Nach seinem überragenden Leistungen im Frühjahr, steht er an der Spitze der Weltrangliste über 400 m, 800 m und 1500 m Freistil. Bei den Stockholm Open schwamm er über 800 Meter in 7:41,43 einen neuen deutschen Rekord. Diese Zeit macht ihn zum zehntschnellsten Athleten aller Zeiten und zu dem Mann, den es in Budapest zu schlagen gilt. Florian Wellbrock, der 12.-schnellste Schwimmer aller Zeiten über 800 m Freistil, schwamm bei den Stockholm Open seine Saisonbestzeit von 7:43,10. In Tokio wurde Wellbrock Vierter und verpasste das Podium um drei Zehntel, obwohl er mit seiner Zeit aus den Vorläufen Gold gewonnen hätte. Der 24-Jährige blickt auf eine starke Kurzbahnsaison zurück, in der er mit 14:06,88 über 1500 Meter einen neuen Weltrekord aufstellte. Diese Zeit könnte darauf hindeuten, dass er auch auf der Langbahn einen Sprung nach vorne machen kann.
Die Italiener haben ebenfalls zwei Weltklasseschwimmer über die 800 m Freistil in Budapest am Start. Gregorio Paltrinieri ist der Weltmeister von 2019, er gewann in 7:39,27 Minuten und ist damit der Sechstschnellste aller Zeiten wurde. Im olympischen Finale startete er von Bahn 8 aus und sicherte sich die Silbermedaille. Bei den Kurzbahneuropameisterschaften stellte er in 7:27,99 einen neuen Europarekord auf. Auf der Langbahn ist er in dieser Saison bereits 7:46,01 geschwommen, aber für die Weltmeisterschaften dürfte er noch mehr im Tank haben. Allerdings hat Paltrinieri seinen Schwerpunkt in letzter Zeit mehr auf das Freiwasser verlagert, was seinen Schwimmstil verändert hat. Angesichts dieser Verlagerung und der Tatsache, dass der Rest des Feldes zu ihm aufgeschlossen hat, ist er nicht mehr unbedingt ein Medaillenkandidat wie in den 2010er Jahren.
Gabriele Detti liegt mit seiner Zeit von 7:40,77, mit der er die Weltmeisterschaften 2017 gewann, knapp hinter Paltrinieri in der ewigen Bestenliste. Detti hatte in den letzten Jahren mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen, zeigte in Tokio aber dennoch eine solide Leistung. In dieser Saison ist er 7:48,07 geschwommen, was weit von seiner Bestzeit entfernt ist und ihn im Mittelfeld des WM Wettkampfs platziert.
Mykhailo Romanchuk ist der Bronzemedaillengewinner von Tokio. Wie Wellbrock war seine Zeit aus den olympischen Vorläufen (7:41,28) schneller als die von Finke, der am nächsten Abend Gold gewann. Mit dieser Zeit liegt er auf Platz 8 der ewigen Bestenliste zusammen mit dem Norweger Henrik Christiansen. Romanchuk ist in dieser Saison bisher nur 7:51,39 geschwommen, aber man kann davon ausgehen, dass er in Budapest schneller sein wird. Seit dem Einmarsch der Russen in der Ukraine trainiert Romanchuk mit Wellbrock und Märtens. Er sagte, wenn Sarah und Florian Wellbrock nicht auf ihn zugekommen wären, wäre er wahrscheinlich in den Krieg gezogen. Sein Landsmann Sergii Frolov, der in Tokio Sechster wurde, ist nicht über die 800 m Freistil in Budapest dabei.
Felix Auboeck erzielte bei den Stockholm Open eine neue Bestzeit von 7:45,32 Minuten. Der Österreicher wurde in Tokio Siebter und hat sich nach einem Jahr 2021, in dem er über 200/400/800/1500 persönliche Bestzeiten aufstellte, weiter verbessert. In letzter Zeit scheint er sich mehr auf die 400 zu konzentrieren, aber er hat seine Leistungsgrenze noch nicht erreicht.
Der Australier Elijah Winnington erzielte bei den Australian Trials eine persönliche Bestzeit in 7:45,30 Minuten, der viertschnellsten Zeit der Welt in diesem Jahr.
SwimSwam Deutschs Tipp:
Place | Name | Nation | Season Best | Lifetime Best |
1 | Bobby Finke | USA | 7:43.32 | 7:41.87 |
2 | Lukas Märtens | USA | 7:41,43 | 7:41.43 |
3 | Florian Wellbrock | Germany | 7:43,10 | 7:41.77 |
4 | Gregorio Paltrinieri | Italy | 7:46.01 | 7:39.27 |
5 | Felix Auboeck | Austria | 7:45.32 | 7:45.32 |
6 | Mykhailo Romanchuk | Ukraine | 7:51.39 | 7:41.28 |
7 | Gabriele Detti | Italy | 7:48.07 | 7:40.77 |
8 | Elijah Winnington | Australia | 7:45.30 | 7:45.30 |
Teile des Artikels stammen aus der englischen Version, Autorin Sophie Kaufman