22. Deutsche Kurzbahnmeisterschaften, Berlin
- 17. – 20.11.2016, Berlin
- SSE im Europa-Sportpark, Berlin
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In Dubai beim World Cup erzählte Marco Koch von seiner Diät: insgesamt hat er nun 13 Kilo abgenommen. Bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften wird er über die 50 m, 100 m und 200 m Brust an den Start gehen – und legte heute im Vorlauf in 57,39 Sekunden schon mal eine Top-Zeit vor. Während seiner Diät hat er nur 1500 Kalorien pro Tag zu sich genommen – und sich sehr genau überlegt, was er isst. Nun befindet er sich in der Phase, die erreichten 80 Kilo auch zu halten – dies, so sagte Marco in der gestrigen Pressekonferenz, sei sicher die größere Herausforderung.
Chef-Bundestrainer Henning Lambertz rechnet nur mit einem Team von 10-15 Athleten in Windsor bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften Anfang Dezember. Viele seiner Top-Schwimmer hätten nach Rio erst mal einen Urlaub eingelegt, was er auch richtig findet. Und dann wäre die Wintersaison auch die Gelegenheit, umfangreiche Trainingsprogramme in Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaften in Ungarn im nächsten Jahr, zu schwimmen. Ebenso sieht er auch, dass einige Schwimmer sich zur Zeit überlegen, ob sie bis zu den Olympischen Spielen in Rio 2020 weitertrainieren. Einige Schwimmer hätten auch Lehrgänge bei der Bundeswehr zum Beispiel. Er wird auch nur das Team für Windsor mit Schwimmern aus dem Perspektivteam auffüllen, wenn eine entsprechende Qualität vorhanden ist.
Zusammenfassend sagte Lambertz über Rio, dass “wir waren nicht alle zu 100 Prozent zufrieden, wir hatten uns Besseres und 1-2 Medaillen erhofft. 40 Prozent unserer Athleten konnten sich in Rio gegenüber den Deutschen Meisterschaften verbessern. Diese Quote ist gerade noch verträglich.”
Lambertz kündigte härtere Normen an und auch, dass sowohl für die Kurzbahn-WM als auch für die Weltmeisterschaften auf der langen Bahn 2017 nur die Olympischen Strecken im Fokus stehen – d.h. eine Qualifikation für diese Wettbewerbe über die 50 m Rücken, Schmetterling, Brust, 800/1500 m Freistil (Herren/Damen) und 100 m Lagen (Kurzbahn) ist nicht möglich.
Das neue Kraftkonzept beinhaltet vor allem die Fokussierung auf Maximalkraft beim “Landtraining” – die Kraftausdauer soll lt. Lambertz im Wasser trainiert werden. Die Maximalkraft steht lt. Lambertz extrem im Fokus: “Wir werden dabei auf schwere Gewichte und schwere Bewegungen setzen – dazu gehören Klimmzüge, Kniebeugen, Bankdrücken und Umsetzen.”
Lambertz führt weiter aus, dass seiner Meinung nach relativ viele Frauen und auch Männer in der Nationalmannschaft sind, die sich im Moment sehr schwer tun mit diesen athletischen Voraussetzungen.
Seiner Meinung nach können Nachwuchsschwimmer in einem Alter von 8 Jahren vorsichtig an das Maximalkrafttraining, auch mit Gewichen, herangeführt werden. Er selber hat, als er noch Stützpunkttrainer in Essen war, die Erfahrung gemacht, dass sehr schnell “die Bestzeiten durch die Wand flogen”, damals trainierten er u.a. Caroline Ruhnau und Hendrik Feldwehr. Er glaubt auch, dass bei Einführung des Kraftkonzeptes ab Januar 2017 die Schwimmer, die mitziehen, sehr schnell Erfolge haben werden.
Marco Koch ergänzt, dass er schon länger die Übungen aus dem Kraftkonzept in sein Training eingebaut hat.
Henning Lambertz weist darauf hin, dass sicher wie im Fall von Marco nicht jedes Kilogramm bewertet werden soll, sondern dass es vor allem darauf ankommt, was die Athleten essen, dass die Ernährung leistungsfördernd ist und sicher ein paar Kilo mehr oder weniger nicht entscheidend sind.
Zum neuen Stützpunktkonzept sagte Lambertz, dass 7 Stützpunkte vom DOSB genehmigt wären, er aber nur 5 haben wolle – er wolle ein Optimum schaffen, eventuell gibt es noch einen Stützpunkt weniger, aber die endgültige Konzeption werde gerade noch in vielen Gesprächen ermittelt.
Der Chef-Bundestrainier möchte in den nächsten Jahren an den dann seiner Meinung nach verbesserten Stützpunkten möglichst viele Talente konzentrieren. Er sagt, dass die Stützpunkte mehr Manpower erhalten sollen und bessere Geräte. Er betont auch, dass ihm ein Belohnungssystem vorschwebt und keine Bestrafung: Möchte eine Athlet in seiner gewohnten Umgebung bleiben, dann darf er das – er muss aber auch sehen, dass er deutlich bessere Unterstützung mit speziellen Athletiktrainern, Physiotherapeuten etc. an einem der Stützpunkte bekommt.
Die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften haben heute in Berlin begonnen und dauern noch bis Sonntag.
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swimswam.com/deutsch
Marco Koch: Plus oder minus 10 Kilo – schnell ist er immer (Interview)
Die komplette Pressekonferenz könnt Ihr Euch ansehen auf der Facebook Seite von Mirko Seifert: https://www.facebook.com/MirkoSeifertSportFotografie